München, Giesing 0171-461 4228
Demo

notenblatt banner

Das Tonsystem

Im 17. Jahrhundert verdrängten Dur und Moll allmählich die Kirchentonarten. Dieses bis heute gültige Tonsystem konnte sich mit der Erfindung der temperierten Stimmung durch Andreas Werckmeister 1686/87 (mit Billigung durch J.S.Bach). Eine Oktave wird seitdem einheitlich in 12 gleichgroße Halbtonschritte unterteilt.

Eine Tonleiter wird von einem Grundton (Ton Nr. 1 jeder Tonleiter) bis zum Ton vor dem nächsten Grundton bemessen. Die Töne einer Tonleiter sind demnach die kleinstmögliche musikalische Einheit einer Komposition. Akkorde sind nur Ausschnitte aus Tonleitern, Akkordtöne sollten deshalb immer auf eine bestimmte Tonleiter zurückgeführt werden können.

Das in einer Komposition verwendete Tonsystem kann also bei Kenntnis möglichst vieler Tonleitern und deren abgeleiteter Akkorde leicht entschlüsselt werden.

 

Der Zusammenhang von Tonleitern (Scales) und Akkorden (Chords)

Ein Akkord kann auch als Tonleiterausschnitt betrachtet werden. Ein Septakkord beinhaltet z.B. die Töne Nr. 1-3-5-7 aus einer Tonleiter. Umgekehrt kann auch ein Tonleiterausschnitt als Akkord definiert werden. Im Jazz spricht man auch von der „Akkord-Skalen-Theorie“.

Grundsätzlich spricht man bei Tonleitern von einer horizontalen Anordnung von Tönen:

Tonleiter = Ton Nr. 1-2-3-4-5-6-7 (Töne nebeneinander/horizontal)

Bei Akkorden werden die gleichen Töne im Terzabstand vertikal von unten nach oben übereinandergelegt. Jede Tonleiter stellt sich also in einem Aufbau von 6 Terzen dar, von denen jede Terz klein oder groß sein kann:


tonsystem bild1











Beispiel:

Die Tonleiter D dorisch (Töne d-e-f-g-a-h-c) ergibt nach der vertikalen Schichtung in Terzen den Akkord Dm9/11/13, abgekürzt Dm11/13.

Die leitereigenen terzgeschichteten Klänge (Stufenklänge) einer Durtonleiter

Die folgende Aufstellung beruht auf dem Prinzip der Wirbelsäule: Auf eine Terz wird eine weitere Terz geschichtet – wie beim Wirbelaufbau.

Die römischen Ziffern bedeuten, dass auf einem bestimmten Ton der Tonleiter eine Terz oder ein Akkord aufgebaut wird. Die Verwendung dieser Ziffern erleichtert das Bestimmen und Analysieren von Akkordfolgen/Kadenzen. Die Haupt- oder Grund-kadenz in der Klassik und im Pop wird z.B. aus Akkorden auf den Stufen I-IV-V, im Jazz auf den Stufen II-V-I gebildet.

Selbstverständlich kann auch jede andere diatonisch aufgebaute Tonleiter nach deren leitereigenen terzgeschichteten Klänge analysiert werden.

 Tonsystem tab1

 

Innerhalb der 7 Stufendreiklänge lassen sich wechselseitige Beziehungen herstellen, die das Einprägen erleichtern. Da sich Akkorde in der jeweiligen Gruppe vertreten kön- nen (substitutes), hilft dies auch bei der Funktionsanalyse einer Komposition.

Damit Akkordsymbole international lesbar sind, werden englische Bezeichnungen verwendet.

Tonsystem tab2 

MAJOR = Dur, MINOR = Moll, DOMINANT/DOM7 = Dominantseptakkord, HALFDIM. (Halfdiminished) = Halbvermindert, DOM9 = Dominantnonenakkord)

 Tonsystem tab3

Auch innerhalb der 7 Stufenseptakkorde lassen sich wechselseitige Beziehungen herstellen:

Tonsystem tab4 

 

PDF Download: Tonsystem

Quelle: dtv-Atlas zur Musik

© Thomas Walossek 2016

Kontakt: Thomas Walossek, Tel: 01714614228, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.